Dr. Brugger - IT-Training
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Support and Resistance

Widerstand und Unterstützung (Support and Resistance)

 

Widerstandslinien ebenso wie Unterstützungslinien sind meist horizontal verlaufende Linien im Chart, die beginnend von einem markanten Punkt nach rechts (in die Zukunft) gezeichnet werden. Markante Punkte im Chart sind in erster Linie solche Bereiche, an denen der Kurs in der Vergangenheit deutlich in die eine oder andere Richtung gedreht ist.

 

In der Abbildung unten sind auf dem H1 Linienchart des DAX einige Widerstands (rot)- und Unterstützungslinien (grün) eingezeichnet. Der blau schattierte Rahmen deutet den zu diesem Zeitpunkt sichtbaren Bildschirmausschnitt an. Beginnend mit dem subjektiv (!) ausgewählten Punkt A im linken Bildbereich, wurde an jeder dem Autor markant erscheinenden Stelle im Linienchart eine horizontale Linie bis zum rechten Bildschirmrand und darüber hinaus eingezeichnet.

 

Im Verlauf der Kursentwicklung hielt sich z.B. die Widerstandslinie E bis sie im Punkt 1 nach oben gebrochen wurde und der Kurs nach einem kurzen Pullback unterhalb der roten Widerstandslinie weiter nach oben bis hin zur ehemaligen Unterstützungslinie D stieg. Dieses Beispiel verdeutlich, dass Unterstützungslinien (z.B. B oder D) im weiteren Verlauf des Kurses oftmals in Widerstandslinien "umgewandelt" werden. Am Punkt 1 wird die Widerstandslinie E nachdem der Kurs diese nach oben durchbrochen hat, zur neuen Unterstützungsline.

 

Wichtig beim Einzeichnen der Linien ist, dass die gezeichnete Linie immer in die Zukunft nach rechts projiziert wird, um im späteren Kursverlauf mögliche Einstiege an den Durchbrüchen des Kurses mit der Linie entwickeln zu können.

Natürlich sollten Widerstands- und Unterstützungslinien nicht losgelöst vom Kursverlauf betrachtet werden. In der Kombination mit Trendlinien zeigen Widerstands- und Unterstützungslinien oftmals sehr gute Bereiche für einen Einstieg in den Handel an.

 

Die Abbildung unten zeigt denselben H1 Chart des DAX wie in der Abbildung oben. Allerdings wurde hier die Kerzendarstellung aktiviert und die Widerstands- und Unterstützungslinien nun beginnend von den Höchst- bzw. Tiefstkursmarken abgetragen. Zusätzlich sind zwei Trendkanäle (pink) in den Chart eingezeichnet.

 

Im weiteren Kursverlauf ergab sich eine Handelsgelegenheit (schwarzes Rechteck). Der Kurs durchbrach die ehemalige Widerstandslinie (rot) und gleichzeitig die untere Trendlinie des rechten Trendkanals nach oben. Dadurch, dass im Vorfeld diverse Widerstands- und Unterstützungslinien sowie Trendlinien in den Chart eingezeichnet wurden, konnten auch potentielle Kursziele ermittelt werden. Nämlich diejenige Zone an der der Kurs mit einer Kombination aus Trend- und Widerstandslinie zusammenläuft (blauer Pfeil).

Widerstands- und Unterstützungslinien können in jedem Zeitrahmen eingezeichnet werden. Wie bei den meisten nachträglich in den Chart eingefügten Elementen (SMA, EMA, Support & Resistance, Trend, …) ist die Aussagekraft in den höheren Zeitrahmen (H1, D1) größer, als im kleineren Zeitrahmen (M15, M1).

 

In der Abbildung unten werden - bezogen auf die beiden oberen Abbildungen - potentielle Ein- und Ausstiege aus dem Handel und ein möglicher Stop Loss auf dem M5 Chart dargestellt.

Bein Einzeichnen von Widerstands- und Unterstützungslinien kann es durchaus sinnvoll sein, anstelle von einfachen Linien Zonen zu generieren, in denen mögliche starke Preisbewegungen stattfinden können.

 

Ähnlich wie bei der Erstellung von Trendbereichen können zwei Linien gezogen werden. Die eine mit Hilfe der im Linien Chart dargestellten Schlusskurse und eine weitere basierend auf den Höchstkursen. Der Abschnitt zwischen den beiden Linien definiert die Widerstands- bzw. Unterstützungszone.

 

In der Abbildung unten ist eine solche Zone im M5 Chart des DAX eingezeichnet. Die rote Linie zeigt den Kursverlauf der Schlusskurse an. Beim Bruch der Widerstandszone nach oben, ergab sich eine erste Long Trade Gelegenheit (linkes schwarzes Rechteck) und drei Stunden später, nachdem der Kurs die Zone erneut anlief und davon abprallte, eine zweite Möglichkeit für einen Long Einstieg (rechtes schwarzes Rechteck). Gut zu erkennen ist, dass die ehemalige Widerstandszone im Verlauf des Kurses zur Unterstützungszone wird.

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© Dr. Frank-Hartmut Brugger